Europa Zentrum Robert Schuman Frankreich - CERS
Europa Zentrum Robert Schuman Frankreich - CERS
Seit über 10 Jahren nehmen die Klassen des Marc-Bloch-Gymnasiums in Bischheim und des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Ludwigshafen am Projekt "Eurocitoyen.ne.s en action!" teil, das in Zusammenarbeit zwischen dem CERS und einem deutschen Partner (derzeit der Europäischen Akademie Otzenhausen) organisiert wird. Die Ausgabe 2023 des Projekts fand in diesem Jahr in Saarbrücken und Verdun statt und folgte dem Hauptthema "Von Krieg zu Frieden".
Auf dem Programm stand die Entdeckung der Friedensbotschaft von Fiquelmont, die 1916 von 6 deutschen Soldaten verfasst und etwa 60 Jahre später zufällig entdeckt wurde. Im Laufe der Woche lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Brief und seinen historischen Kontext kennen, um anschließend in gemischten deutsch-französischen Gruppen und in Form ihrer Wahl darauf zu antworten: So entstahden Videos, Illustrationen, eine Slam-Performance sowie ein handschriftlicher Brief.
Die Friedensbotschaft von Fiquelmont ist ein Brief, den sechs deutsche Soldaten 1916 schrieben, kurz bevor sie "zu anderen Kämpfen" aufbrachen. In diesem Brief bringen die Soldaten ihre Ablehnung des Krieges und ihre Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden für zukünftige Generationen zum Ausdruck. Das wertvolle Dokument wurde von den sechs Soldaten in eine Flasche gesteckt und im Dachstuhl des Bauernhofs in Fiquelmont versteckt, wo sie stationiert waren. Bei Renovierungsarbeiten im Jahr 1981 entdeckte Fernand Boulanger, der damalige Besitzer des Bauernhofs, den Brief. Heute besitzt das Europazentrum Robert Schuman die exklusiven Rechte an diesem einzigartigen Dokument und lässt die Friedensbotschaft durch deutsch-französische pädagogische Workshop-Projekte lebendig werden. Die Schülerinnen und Schüler, die daran teilnehmen, leisten mehr als nur Erinnerungsarbeit, sie setzen sich intensiv mit der Geschichte auseinander.
Hier sind einige Auszüge aus diesem außergewöhnlichen historischen Dokument:
"Tag für Tag haben wir auf den Frieden gehofft. Aber der Frieden ist nie gekommen! Wann wird er kommen?"
"Wir Soldaten teilen diese Ideen nicht. Wir hassen den Krieg und wünschen uns nur den Frieden."
"Utopie und ein mögliches Eden sind ein vereintes Europa, Freundschaft zwischen den Völkern und die Verwirklichung der Idee, dass WIR ALLE BRÜDER SIND."
Die handschriftliche Antwort auf die Friedensbotschaft von Fiquelmont ermöglichte es den Schülern nicht nur, eine echte Erinnerungsarbeit zu leisten, sondern auch die interkulturellen und sprachlichen Fähigkeiten anzuwenden, die sie während der Projektwoche erworben haben: Zum Brief
Egal ob sie sich für Zeichnungen oder Collagen entschieden haben, die Schüler konnten den Kontrast zwischen Krieg und Frieden sowie das Thema Erinnerung darstellen, indem sie sich von Fiquelmonts Brief inspirieren ließen und eine illustrierte Antwort darauf entwarfen: Zu den lllustrationen
Als Antwort auf die Friedensbotschaft von Fiquelmont zeigt das erste Video die Chronologie der deutsch-französischen Beziehungen, von Feindschaft zu Freundschaft. Das zweite Video dagegen ist eine direktere Reaktion auf diese Friedensbotschaft und bietet einen hoffnungsvollen, wenn auch kritischen Blick auf die aktuelle Situation in Europa: Zum Video 1 Zum Video 2
Diese emotionale Performance knüpft an die Friedensbotschaft von Fiquelmont an und zieht Parallelen zwischen der von den Soldaten 1916 beschriebenen Situation, ihren Hoffnungen und den Herausforderungen, denen sich Europa heute stellen muss: Zur Performance
Im Laufe der Woche hat das Team vom Europazentrum Robert Schuman großen Wert darauf gelegt, die Beteiligung der Klassen aus Bischheim und Ludwigshafen am Projekt "Eurocitoyen.ne.s en action!" zu würdigen. Dank der während des Treffens aufgenommenen Fotos und Videos hat das CERS einen Videobeitrag erstellt, der den Schülern und ihrer Zusammenarbeit den gebührenden Platz einräumt.
